Seid willkommen in meiner kleinen Welt! Tretet ein und schaut euch um.

Hier schreibe ich über alles, was mich bewegt, was mir wichtig ist und eine Rolle in meinem Leben spielt. Musik, Filme, Tiere, Mythen, Legenden, Sagen, altes Brauchtum, unsere Reisen und Ausflüge. Und auch einfach mal dummes Zeug. ;-)

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Montag, 20. Juni 2011

Litha oder Sommersonnwende - Der längste Tag des Jahres

Morgen ist es soweit, der längste Tag und die kürzeste Nacht: Sommersonnenwende, Mittsommernacht oder Litha, je nach Region und Gesinnung.

 Die Kelten nannten es Alban Hevin. Die katholische Kirche machte daraus das Fest zu Ehren des heiligen Johannes des Täufers, die Johannisnacht.
Die Sommersonnenwende ist eines der vier großen Sonnenfeste im Jahreskreis. 
Bei den Kelten wurde die Sommersonnenwende zwölf Tage lang gefeiert. Es war die herrlich warme, wunderschöne Sommerzeit. Es war die sorgloseste Zeit des Jahres, wenn man bedenkt wie schwierig das Überleben früher oft war. Man kann die Natur in ihrer ganzen Fülle und Fruchtbarkeit riechen, schmecken. Es ist wie ein ganz besonderer Gesang oder Klang, der überall mitschwingt. Alles ist im Überschwang vorhanden.


Somit war das Mittsommerfest ein Fest der Freude und des Dankes. Und auch das Mittsommerfeuer war ein Dankes- und Freudenfeuer. Die Feuer wurden umtanzt und übersprungen. Liebesschwüre wurden dabei geschworen. Kinder über das Feuer geworfen, um sie gegen Krankheiten zu stärken. Oha, heute würde sicher sofort das Jugendamt alarmiert werden. 

Und natürlich war wieder viel Raum für Erotik, Lust und Leidenschaft.
Noch in keltisch-schamanischer Zeit, wurden diese Tänze immer rauschhafter, je später die Nacht. Die Tänzer waren nackt, nur umkränzt mit einem Gürtel aus Beifuß oder auch Eisenkraut. Im Haar trugen sie Kränze aus Blumen, wie Gundermann, Eisenkraut, Jonanniskraut. Die Nacktheit war eine rituelle Nacktheit, ein heiliger Zustand , eine Verbindung zum Ursprünglichen.
Die Kräuter Beifuß und Gundermann wurden genommen, weil sie die Ekstasefähigkeit und Hellsichtigkeit bei offenen und sensiblen Menschen stärkten.
Ins Feuer warfen die Druiden Bärlapp-Sporenstaub, das auch als Hexenmehl bekannt war. 


Die Priester der Heiden,  die dem keltischen Sonnengott dienten, segneten in der Sonnwendzeit die Felder. Es wurde speziell dem wilden Fruchtbarkeits-Naturgeist "Pan"gehuldigt, der manchmal auch recht ungestüm und bockig war, der aber die Feiernden gerne mit seiner wilden Potenz berauschte, was so ein Fest wohl sehr erotisch werden ließ.
Diese Priester wurden im Mittelalter als Hexen oder Zauberer von der Inquisition zu Tode verurteilt.
Auch das Sommersonnwendfest ist natürlich ein Fruchtbarkeitsfest, weil die Kelten nie ein Fest ausließen, um in erotisch-sexuelle Ekstase zu geraten. ;-) Manche werden jetzt denken: Damals wusste man noch zu feiern.
Die Sonnenwende galt als Nahtstelle zwischen den Welten, in der sowohl die Götter als auch die Naturgeister den Menschen nahe treten konnten. Man konnte die Götter mittanzen sehen, verlor seinen alltäglichen Verstand und wurde verrückt. Viele sogenannte Verrückte Geschichten sind überliefert. Man sah z.B. die Sonne stillstehen und dann drei Sprünge machen oder die Zwerge unter dem Holunder Hochzeit feiern. Pferde konnte man reden hören, sah die Elfen ..... usw.
Von solchen Johanniswundern sprachen auch noch die Bauern im Mittelalter. 

Allen Kräutersammlern sei gesagt, dass dieses Fest ein Höhepunkt für viele Pflanzen ist. Die Sonnenenergie ist am höchsten in ihnen und besonders in der kalten dunklen Winterzeit sind das Pflanzen, die heilsam auf Seele und Körper wirken und ihr gespeicherte Sonnenenergie an uns abgeben. Da wo wir es am nötigsten haben.
Zu den bekanntesten Pflanzen gehört an erster Stelle das Johanniskraut, das vor allem antidepressiv wirkt und entzündungshemmend.
Andererseits steht auf einer Packung Johanniskraut auch, dass man sich nicht der direkten Sonnenstrahlung aussetzen soll, wenn man die Tabletten einnimmt.

Noch eine kleine Geschichte aus der keltischen Mythologie: 
Der Götterjüngling Baldur, Sohn der Frigg, wurde von einem Mistelzweig getötet. Auf Grund seiner Albträume hatte seine Mutter alle Wesen der Welt schwören lassen, ihrem Sohn nichts anzutun, außer die Mistel, die sie für nicht gefährlich ansah.
Die kleine, schwächliche Mistel, die auf dem Weltenbaum wuchs, hatte sie als zu gering erachtet, um ihr den Schwur abzuverlangen. Doch die Mistel ist ein elfisches Zwischenwesen, sie gehört weder zum Himmel noch zur Erde, und sie fällt ganz aus dem solaren Jahresrhythmus heraus.
Aus dem Mistelzweig schnitzte Feuergott Loki den tödlichen Pfeil. Und dieser Loki ist dann auch sinnigerweise die nächste Verwandlungsform des Sonnenjünglings. Er ist im Herbst dann der Gott der reifen Früchte und des schnittreifen Getreides.

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