Seid willkommen in meiner kleinen Welt! Tretet ein und schaut euch um.

Hier schreibe ich über alles, was mich bewegt, was mir wichtig ist und eine Rolle in meinem Leben spielt. Musik, Filme, Tiere, Mythen, Legenden, Sagen, altes Brauchtum, unsere Reisen und Ausflüge. Und auch einfach mal dummes Zeug. ;-)

Also tretet ein in meine kleine Welt, schaut euch in Ruhe um und wenn es euch gefällt, dann kehrt zurück.



Freitag, 29. Juli 2011

1. August - das keltische Jahreskreisfest Lugnasad

Wie heute fast überall im Wetterbericht zu hören war, soll in der nächste Woche der Sommer zurückkommen. Pünktlich zum 1. August. Pünktlich zum keltisches Lichtfest Lugnasad, was "Hochzeit des Lichts" bedeutet. 


Dieses Fest liegt genau zwischen der Sommersonnwende und der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche.Der August ist der Monat der Erfüllung, der ersten Ernte des Jahres. Was bei den bisherigen Wetterverhältnissen in Deutschland allerdings dieses Jahr fraglich ist.

Ursprünglich war dieses Fest von Gott Lug zu Ehren seiner Ziehmutter eingerichtet worden und fand auf ihrem Grabhügel statt. Sie war natürlich die ältere Erdgöttin, die kulturell gesehen vor ihm verehrt wurde. Somit ist dieses Fest in seinem Ursprung ein uraltes Fest der Großen Mutter, der Beschützerin des Ackerbaus und der Ernte.
Die Zeit im August bis zum Einbringen der Ernte war eine ganz existentielle Zeit, da die Ernte vor Dürre, Gewitter, Schädlingen, usw. geschützt werden musste. Denn der Ernteausfall brachte dem Stamm unweigerlich Hunger und Tod. 

Lug war in der keltischen Spätzeit der allgemein angebetete Große Gott. Sein Name bedeutet: Licht, der Scheinende, der Helle. Auf lateinisch bedeutet Lux "Licht". Dass Lug einen solchen Stellenwert hatte, zeigt die Zuwendung der Kelten zu einer Sonnenreligion. 

Das Fest hat aber auch noch andere Namen, Lugnasad ist rein keltisch.
Im Sächsischen heißt es Lammas. Bekannt ist es auch als Schnitterfest, wo die Getreidefelder geschnitten werden und das Korn eingebracht wird. In diesem Zusammenhang gibt es viel überliefertes Brauchtum, Erntefeste, Ähren, die auf dem Feld für die Göttin stehengelassen werden; Brote, die gebacken werden.
Alles Neue entsteht auf dem Boden des Alten, ist Glied einer endlosen Kette - so wie wir selber.
In das neue Brot werden noch ein paar Krumen des alten Brotes mit eingebacken.
In eine neues Webstück ein paar Fasern des alten.
Und so lässt man auch auf dem Feld ein paar Ähren mit reifen Körnern stehen als Dank und auch als Option für ein neu keimendes Leben im nächsten Jahr.
So werden auch ein paar der alten Körner in das neue Saatkorn mit beigemischt.

Allen diesen Handlungen liegt die gleiche Vorstellung zugrunde: Es gibt keinen Anfang und kein Ende.

Mittwoch, 27. Juli 2011

Rezension: Shadowfall Band 1 - Schattenwende von Katharina Seck

Zum Inhalt:
"Der Grad zwischen gut und böse ist sehr schmal, Daphne. Manchmal gerätst du in den Konflikt. Und manchmal muss man selbst böse sein, um ein vielfach größeres Übel zu vernichten." - Reagan
Los Angeles, 2009: Unversehens stolpert Daphne mitten hinein in einen Krieg zwischen Vampiren und deren skrupellosen Jägern, den Genus Solem. Doch ist die Begegnung mit dem Vampir Reagan, dem Anführer der Shadowfall, wirklich nur Zufall? Hat sie nicht schon immer gespürt, dass sie anders ist als die Menschen in ihrer Umgebung? Hin und her gerissen zwischen ihrer Faszination für den rauen Vampirkrieger und dem Wunsch, ihre kleine Tochter zu beschützen, gerät Daphne immer tiefer in die düstere Zwischenwelt der Vampire.
Die Shadowfall, Nachfahren der vergessenen Var'ir, kämpfen seit Jahrhunderten für das Überleben ihrer Rasse und dafür, Rache zu nehmen an den Solems. Reagan ahnt, dass die bisherigen Schlachten nur ein Vorbote des Grauens waren, dessen sich die fanatischen Menschen nun bemächtigen. In diesen finsteren Stunden muss der verschlossene Vampir seine Schlacht aber nicht nur gegen seine Feinde schlagen, sondern auch gegen sein wachsendes Verlangen nach der stillen Daphne.
(Quelle: Amazon)


Meine Meinung:
Ich hatte ja zunächst die Befürchtung, dass es mehr ein Jugendroman ist, da die Autorin ja noch recht jung ist. Aber das ist es zum Glück nicht. Keine Kuschelvampire, die im Sonnenlicht glitzern und "vegetarisch" leben. ;-)
Reagan, Dwight, Damir und Cayden sind Vampire und sie bilden die Gemeinschaft der Shadowfall. Die Krieger bekämpfen seit Jahrhunderten die Organisation Genus Solem, Menschen, die wiederum Vampire zu Forschungszwecken fangen und sie auch töten. Besonders Dwight will Rache, da die Organisation seine Familie vor Jahren brutal umbrachte.
Bei einem Autounfall trifft die alleinstehende Mutter Daphne auf den Anführer der Krieger, Reagan. Und er erkennt, dass sie etwas Besonderes ist, denn sie trägt in ihren Augen das Symbol der Lyja und dies macht sie zur Gefährtin eines Vampirkriegers. Und damit ist klar, dass sie eine besondere Gabe haben muss. In ihrem Fall ist es ihr Einfühlungsvermögen in andere Menschen, sie ist eine Empathin. Ihr ganzes Leben hat sie sich anders gefühlt, gehörte nirgends richtig dazu. Nun weiß sie warum. 
Aber kann sie wirklich ihr Leben umstellen und von nun an unter Vampiren leben? Und kann sie dies ihrer Tochter Halie zumuten?

Zunächst dachte ich, das klingt ja alles sehr nach Lara Adrian. Eine Gruppe von Vampirkriegern. Frauen, die durch ein Körpermerkmal dazu bestimmt sind, sich ihnen anzuschließen. Eine Organisation, die bekämpft werden muss.
Aber trotzdem ist es anders. Und wer die Midnight-Breed-Serie nicht so mag, der sollte sich durch die Ähnlichkeiten nicht abschrecken lassen. 
Die Geschichte ist durchweg spannend, mit der richtigen Portion Herz und Humor. Besonders die Szenen mit Daphnes Tochter und dem Vampir Cayden sind sehr anrührend. :-)
Ach und wer hier sowas wie "Black Dagger" erwartet, wo es auf jeder zweiten Seite eine Sex-Szene gibt, der wird vielleicht enttäuscht sein. Ich war es nicht, denn hier steht die Story im Vordergrund.

Alles in allem ein gelungener Auftakt zu einer neuen Reihe von einer jungen Autorin, die ihre Sache wirklich gut macht und sich nicht hinter internationalen Schreibern verstecken muss. Das Ende ist offen und ich hoffe doch sehr, dass es bald weitergeht mit Daphne, Halie, Ria, Reagan und den anderen Kriegern.

Montag, 25. Juli 2011

Rezension: Das Erbe des Blutes von Dan Waddell

Zum Inhalt:
Nichts ist je vergeben und nichts vergessen …
Als die Leiche eines Mannes auf einem Londoner Friedhof gefunden wird, ahnen DCI Grant Foster und seine Kollegin Heather Jenkins nicht, wie weit sie die Suche nach dem Mörder in die Vergangenheit führen wird. Immer mehr Opfer fallen einem geheimnisvollen Killer zum Opfer, doch was die Ermordeten verbindet, ist unklar. Bis Nigel Barnes, ein Spezialist für Ahnenforschung, erkennt, dass die Spur ins Jahr 1879 zurückreicht. Damals hatte der »Kensington Killer« London in Angst und Schrecken versetzt …
Eine Mordserie in London führt zurück in das Jahr 1879.



London 2008. Auf einem Friedhof wird die Leiches eines Mannes gefunden, ihm wurden die Hände entfernt. Chief Inspector Foster nimmt die Ermittlungen auf. Bei der Autopsie wird festgestellt, dass dem Opfer ein Code eingeritzt wurde. Sergeant Heather Jenkins erkennt, dass es sich um eine amtliche Registernummer handelt, denn vor einiger Zeit hat ihre Mutter einen Ahnenforscher beauftragt, etwas über ihre Familie herauszufinden und daher kennt sie sich mit dem Thema ein wenig aus.
Historiker und Ahnenforscher Nigel Barnes hilft der Polizei bei der Recherche in den Londoner Archiven. Dabei stoßen sie auf eine Mordserie, der im Jahr 1879 fünf Menschen zum Opfer gefallen sind. Ein Täter konnte damals gefasst und hingerichtet werden. Doch das Morden im Jahr 2008 geht weiter. Jemand treibt sein Unwesen und die Morde ähneln denen von 1879. 
Bereits damals gab es Zweifel, ob wirklich der richtige Täter hingerichtet wurde, da dieser immer wieder seine Unschuld beteuerte, aber die Polizei durch die Presse unter Druck stand, einen Täter zu präsentieren. Nigel Barnes macht sich an die Arbeit, einen Stammbaum des damals Verurteilten zu erstellen, denn er hält es für möglich, dass ein Nachkomme des damals unschuldig Verurteilten nun Rache übt.

Ein spannender Thriller, besonders für Leser, die sich für das Thema Ahnenforschung und die Methoden dazu interessieren. Ob das allerdings wirklich so einfach ist, Zeitungsarchive, Standesämter usw. zu durchforsten, um Infos zu bekommen, weiß ich nicht. Vielleicht in England. ;-)
Auch interessant fand ich die Erklärung zur Entwicklung von Namen, die sich über Jahrhunderte verändern. Der Name Kellog z.B. stammt von Killhog ab und das bedeutete "Schlächter", wörtlich übersetzt "tötet Schweine".  Ich werde Conflakes nun mit anderen Augen betrachten. Grins...


Es gibt immer mal wieder Überraschungen in der Geschichte und die Spannung steigt zum Ende hin, als ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, um den wahren Täter zu fassen.


Einzig etwas schade fand ich, dass die Charaktere ein wenig farblos blieben und wenig Tiefgang hatten, der Leser erfährt nicht wirklich viel über sie und ihre Vergangenheit und ihr jetziges Leben. An einer Stelle wird z. B. kurz erwähnt, dass Foster wohl verheiratet war, aber man erfährt nicht, was jetzt mit seiner Frau ist.
Aber es ist wohl eine Fortsetzung geplant und vielleicht weiß man dann ja mehr...


Randbemerkung: Im Nachspann dankt der Autor u.a. seiner Frau für die Unterstützung und man erfährt, dass sie noch während seiner Arbeit an diesem Buch an Brustkrebs verstarb. Sehr traurig...

Urlaub an der Ostsee, Teil 4

So, den Rest des Reiseberichts bin ich ja noch schuldig. ;-)

22.07.2011
Es begann in der Nacht zu regnen und bis auf ein paar ganz kurze Abschnitte hörte es auch bis Samstagmorgen nicht mehr auf. Selbst der Platzwart sagte, so schlimm sei es schon seit Jahren nicht mehr gewesen.
Trotzdem gehen wir mittags natürlich raus, der Mensch muss ja essen. Also machen wir uns auf den Weg zur Promenade und gönnen uns heute mal Currywurst bzw. Bratwurst mit Pommes. Nach einer halben Stunde fängt es wieder richtig an zu regnen, also gehts erstmal zurück zum Womo.
Dort gibts einen leckeren, heißen Tee und relaxen ist angesagt.
Gegen Abend ziehen wir uns aber nochmal an und ab gehts auf die Promenade. Auf der Trave kommen inzwischen immer mehr Schiffe für die Travemünder Woche an. 
Auch die Marktstände sind alle schon aufgebaut und auch größtenteils geöffnet. Die Wetteraussichten fürs Wochenende sind leider nicht so toll für die Veranstaltung.
Schließlich sind wir nass und durchgefroren und gehen zurück. Nach einer heißen Hühner-Nudel-Suppe gehts uns schon besser.

Dann der Schreck: Das Fenster im Alkoven ist wohl nicht richtig dicht und auf dem Womo-Dach hat sich Wasser angestaut, dass leider ins Fahrzeug und damit ins Bett getropft ist. Aber was ein richtiger Bastler ist wie mein Tommy, der kriegt auch das wieder hin. Und so konnten wir die letzte Nacht des Urlaubs schließlich doch im Alkoven schlafen. :-)

Alles in allem ein wunderschöner Urlaub mit überwiegend sehr gutem Wetter. Und die Hauptsache: Wir haben uns gut erholt und auch viel gesehen. 

Und eines ist klar: Wir waren nicht zum letzten Mal an der Ostsee. 
Ach ja, und Fotos könnt ihr demnächst auf meiner Homepage sehen. :-)

Donnerstag, 21. Juli 2011

Rezension: Die Alchemie der Unsterblichkeit von Kerstin Pflieger

Wenn Sie lebend ankommen wollen, tun Sie was ich sage
Den jungen Gelehrten Icherios Ceihn packt die Angst. Niemals zuvor ist er durch diese finsteren Lande gefahren, noch nie hat er ein Irrlicht gesehen. Es ist das Jahr 1771 und Icherios auf dem Weg in den tiefsten Schwarzwald, um eine brutale Mordserie aufzuklären. Im Dorf erwartet ihn schon eine seltsame Ansammlung aus Vampiren, Werwölfen und Menschen, die alles andere als friedfertig ist. Und ein Mord folgt auf den nächsten ...


Ein sehr guter Debut-Roman der deutschen Autorin Kerstin Pflieger. Und mal etwas wohltuend Anderes zum derzeitigen Vampir-Fantasy-Einheitsbrei.
Und eine schöne Hommage an "Sleepy Hollow". Das Buch erinnert aber nur zu Anfang an den Film.
Allerdings zwei kleine Minuspunkte: Zum einen fand ich Icherios manchmal etwas zu ängstlich und schüchtern dargestellt. Ein Mann der mehrmals in Ohnmacht fällt...hm..naja.
Und man kommt bald dahinter, wer der Mörder sein könnte. Aber trotzdem tut das der Spannung keinen Abbruch.
Ein Pluspunkt: Maleficium, die zahme Ratte. Ich als Rattenfan hab den kleinen Kerl sofort liebgewonnen. ;-) 

Urlaub an der Ostsee, Teil 3

20.07.2011
Wetter sehr gut, die Sonne scheint und es ist warm. Fast schon wieder zu warm, denn es ist kaum Wind. Aber wir wollen uns ja nicht beschweren. ;-)
Nach einem kleinen Einkauf beim REWE machen wir uns auf den Weg zur Trave-Promenade, denn heute wollen wir uns die SS Passat anschauen, ein ehemaliges Segelschulschiff, das hier vor Anker liegt.  Hier gibts mehr Infos

Auf dem Weg dahin gibt es dann mal wieder ein leckeres Fischbrötchen, dann geht es mit der Priwall-Fähre hinüber auf die "Insel". Ein tolles Schiff und eine interessante Besichtigung. Wenn man sich vorstellt, dass die Mannschaft manchmal wochen- oder gar monatelang an Bord verbrachte, ohne an Land zu gehen....
Zurück mit der Fähre wieder in Travemünde machen wir uns erstmal wieder einen gemütlichen Nachmittag im Wohnmobil. 
An diesem Tag kam ein weiterer Düdo auf den Platz und mein Schatz war ganz aufgeregt. ;-) Die beiden haben ihr Womo letztes Jahr gekauft und er hat den ganzen Winter dran und drin gebastelt. Kommt mir bekannt vor, dachte ich mir so. Und da er wenig Ahnung von dem Fahrzeug hat und wie er günstig an evtl. Ersatzteile kommt, war er natürlich für jeden Tipp dankbar.
Am Abend ist dann der übliche Spaziergang zur Promenade angesagt und wir gönnen uns bei Niederegger ein leckeres Marzipaneis. :-)

21.07.2011
Heute ist es etwas bedeckt und die Sonne will nicht so recht rauskommen. Aber egal, wenigstens ist es trocken. 
Erstmal bringen wir gesammelte leere Flaschen weg und dann gehts Richtung Promenade und zum ältesten Leuchtturm Deutschlands. 

Hier ein paar kurze Infos:
Um 1330 wurde er erstmals urkundlich erwähnt.
1534 zerstörten dänische Truppen den Turm.
1539 erbauten holländische Maurer den heutigen Leuchtturm.
Das Leuchtfeuer wurde vermutlich zunächst als offenes Holzfeuer, später mit Hanföl-Lampen vor vergoldeten Hohlspiegeln betrieben.
Der obere Turmteil brannte 1827 nach einem Blitzschlag ab.
Er wurde im klassizistischen Stil erneuert und mit Petroleumlampen versehen.
Ab 1903 leuchteten elektrische Bogenlampen, ab 1937 Glühlampen.


Die Aussicht ist schon gigantisch, aber wegen meiner Höhenangst habe ich doch ein paar Probleme, diese zu genießen. 

Auf dem Rückweg zum Fröschchen gönnten wir uns eine leckere Waffel mit frischen Erdbeeren. Hmmmm, köstlich!
Also eins steht fest: Nach diesem Urlaub muss erstmal Schluss sein mit Leckereien. Dat geht so nicht weiter!! ;-)

Morgen ist unser letzter Tag hier, denn am Samstag gehts zurück in die Heimat. Leider. 
Aber ich freu mich natürlich auf unsere beiden Fellnasen. :-)

Dienstag, 19. Juli 2011

Urlaub an der Ostsee, Teil 2

15.07.2011
Nach einer stürmischen und regnerischen Nacht haben wir nach dem Frühstück Fehmarn verlassen. Ankunft dann gegen Mittag in Heiligenhafen.
Hier gibt es einen sog. Reisemobilhafen. Genauer gesagt, ist es ein großer Parkplatz, wo man eben auch 24 Stunden parken und übernachten kann. Kostenpunkt zur Hauptsaison 12 Euro. Stromanschluss nur wenn man Glück hat, da die Anschlüsse sehr knapp gesät sind auf dem Platz. Und die Gebühren müssen am Automat bezahlt werden, wechseln nicht möglich. Wer also kein Münzgeld hat, hat Pech gehabt.
Wir hatten das Glück, das uns ein netter Platznachbar sein zweites Ticket gegeben hat, das noch bis nachmittags gültig war.
Also gingen wir erstmal in die Stadt und dann am Hafen lecker Fisch essen. 
Nach einer kleinen nachmittäglichen Siesta gab es dann abends noch einen kleinen Rundgang zum Strand.


16.07.2011
Morgens recht früh Weiterfahrt zum Weissenhäuser Strand und zum Campingplatz Triangel. Sehr zu empfehlen, Preise okay und super Organisation.
Da wir aber erst gegen 15 Uhr auf unseren eigentlichen Platz konnten, packten wir unsere Badeklamotten und ab ging es zum Strand. Wunderbar! Nur leider war die Ostsee SEHR kalt an dem Tag.
Danach fuhren wir dann mit unserem Frosch zu unserem Platz für die nächsten 3 Tage. :-) Natürlich schauten wieder alle ganz gespannt, was da angebrummt kam. 
Das Wetter war übrigens herrlich, nicht zu warm und nicht zu kalt.


17.07.2011
Der Tag begann mit Regen, aber das kann uns ja nicht schocken. Bei einem Rundgang durch den Ort entdeckten wir, dass ein Bus nach Oldenburg fährt und eine Stunde später waren wir dahin unterwegs. Da es Sonntag war, war in der Stadt selbst nicht viel los, aber wir machten uns auf den Weg zum Wallmuseum, einem mittelalterlichen Museumsdorf aus der Zeit der Slawen. Im Shop kauften wir dann gleich noch zwei Flaschen Wikingerbier, dunkles Bier mit Honig. :-) 


18.07.2011
Am Morgen hieß es dann Weiterreise nach Travemünde und wir stehen nun im sogenannten Reisemobilhafen direkt am Fischereihafen mit Blick auf den Skandinavienkai und die anlegenden und abfahrenden Riesenpötte von und nach Skandinavien oder auch St. Petersburg.
Der Platz ist ganz okay, aber eigentlich nur ein großer Parkplatz. Es gibt zwar Strom zum Preis von 3 Euro und auch Duschen und eine Toiletten, allerdings ist das nicht so wie auf der Internetseite. Da ist die Rede von sanitären Anlagen, einem Imbiss und Bäcker. Also es gibt einen Container mit Toilette, die Benutzung kostet 50 Cent. Und einen weiteren Container mit zwei Duschen, Benutzung kostet 2 Euro. Außerdem einen Imbissstand und da gibt es auch Brötchen und Kuchen. Allerdings erst ab 10 Uhr morgens. Ich denke, die Seite sollte mal überarbeitet werden, denn irgendwie werden da schon falsche Erwartungen geweckt.
Naja, Toilette haben wir ja an Bord, ist nicht das Problem.
Jedenfalls haben wir gestern nach Ankunft erstmal Travemünde erkundet, eine wirklich sehr schöne Stadt mit malerischen Häusern und einer schönen Promenade. 
Abends gab es dann noch ein leckeres Fischbrötchen hier quasi vor der Tür.


19.07.2011
Super geschlafen, trotz der Motorengeräusche der großen Fähren, die hier vorbei tuckern.
Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus nach Lübeck und sahen uns Marzipan-City. Ich war zwar schon ein paar Mal da, aber mein Schatz kannte die Stadt noch nicht. Nach etwa drei Stunden reichte uns das Großstadtgetümmel aber dann und es ging wieder zurück nach Travemünde, wo wir uns noch einen leckeren Eiskaffee gönnten.
Jetzt wird erstmal relaxt im Fröschchen und nachher gibt bestimmt wieder ein Fischbrötchen. :-)

Fortsetzung folgt....

Donnerstag, 14. Juli 2011

Urlaub an der Ostsee - Teil 1

10.07.2011
Abfahrt gegen 7 Uhr morgen über die A 1, Ankunft in Kellenhusen gegen 14 Uhr. Eigentlich wollten wir ja zuerst nach Scharbeutz, aber dort war es zu voll und zu überlaufen und der Campingplatz zu klein. Also weiter vorbei an Grömitz nach Kellenhusen zum Platz „Campingparadies“. Naja, ein bisschen übertrieben diese Bezeichnung: Völlig unorganisiert, die Dame an der Rezeption. Und die Zeiten: 11 Uhr bis 12 Uhr und 16 bis 17 Uhr. Halloo?? Sehr gastfreundlich.
Egal, wir sind dann erstmal etwas essen gegangen an der Promenade, das Wetter war perfekt. Nach einem kleinen Bummel dann zurück zum Campingplatz. Bis wir dann endlich an unserem „Stellplatz“ waren, verging wieder fast eine Stunde. Und dann stellten wir fest: Kein Strom. Mein Schatz war schon leicht geladen angesichts der tollen Organisation. Die Nacht verbrachten wir dann da auf der Wiese. Aber natürlich im Fröschchen. :-)

11.07.2011
 Es gab weder einen Shop, noch irgendwo einen Bäcker. Auch nicht schlecht. Also aßen wir das letzte Brot zum Frühstück, das wir am Abend vorher noch bei einem Sparmarkt an der Promenade ergattern konnten. Dann nochmal zur Rezeption und die Frage nach einem Stromanschluss klären. Man verwies uns dann etwas unwillig auf einen Platz am Anfang des gesamten Areals. Und tatsächlich: Dort gab es sowohl einen Strom- als auch einen Wasseranschluss. Warum nicht gleich so?? Nachdem wir dann umgezogen waren, liehen wir uns Fahrräder aus und fuhren nach Dahme, etwa 20 Minuten entfernt. Nach einem leckeren Mittagessen mit Fisch bummelten wir noch über die Promenade und gönnten uns auch noch Kuchen und Eis. Hey, wir haben Urlaub, was solls?? ;-)
Dann zurück in Kellenhusen zunächst die Fahrräder zurückgebracht und ein bisschen relaxen im Fröschchen. Etwas später folgte noch ein Spaziergang zum Strand und ein leckeres Duckstein-Bier mit Blick auf die recht ruhige Ostsee. Was will man mehr? Auf dem Rückweg zum Campingplatz mussten wir immer durch ein kleines Nadelwäldchen und dort gab es jede Menge Fledermäuse zu beobachten.


12.07.2011
Am Dienstag dann nach dem Frühstück auf zur Promenade und durch die kleinen Läden bummeln. Und ein leckeres Fischbrötchen essen. J  Und dann zurück zum Fröschchen, Badeklamotten holen und ab zum Strand. Leider lagen im Wasser dicke und scharfkantige Steine, über die man ohne entsprechendes Schuhwerk ohne Verletzungen nicht ins Wasser gelangen konnte. Also nur am Rand die Füße abgekühlt und auf der Decke relaxt. Und einen wunderbaren Sonnenbrand kassiert. Aber egal! Urlaub ist Urlaub! ;-)
Nach einem frühen Abendessen zurück zum Womo und relaxen und später nochmal an der Promenade ein herrliches Jeverpils genießen. Die Ostsee war spiegelglatt, nicht eine Welle und es wehte kein Lüftchen. Die Ruhe vor dem Sturm.


13.07.2011
Und der kam dann am Mittwoch. Zunächst mal wieder ein tolles Erlebnis an der Rezeption. Wir wollten um 10 Uhr bezahlen und verschwinden, aber die Tür war zu. Eine andere Campingplatzbesucherin hatte aber schon angerufen und die Dame wäre unterwegs. Eine Viertelstunde später war sie dann auch da und wir konnten abreisen. Auf gings nach Fehmarn, wo wir erstmal bis Freitag reserviert haben. Und hier auf dem Platz Insel-Camp Fehmarn merkt man gleich eine völlig andere Organisation. Die Rezeption ist – bis auf die Mittagspause – immer besetzt und jeder Stellplatz hat Frischwasser, Strom und auch Kabel-TV-Anschluss. Also, es geht auch anders.

14.07.2011
Gestern und letzte Nacht war es sehr stürmisch und regnerisch, aber seit vormittags ist es zumindest trocken und wir haben einen schönen Tag in Burg auf Fehmarn verbracht. Dorthin fuhren wir mit em Bürgerbus, eine tolle Einrichtung, denn für 2 Euro - und als Besitzer der Ostseecard - sogar nur für 50 Cent wird man chauffiert.


Morgen gehts weiter nach Heiligenhafen. Forsetzung folgt...

Mittwoch, 6. Juli 2011

Das neue Album von Faun: Eden





Seit beinahe vier Jahren reift nun im Hause Faun ein neues Werk. Trotz des langen Produktionszeitraums ist -Eden- alles andere als eine bloße Veröffentlichung der gesammelten Lieder der letzten Jahre, sondern ein Konzeptalbum, das sich dem Garten Eden von verschiedenen kulturellen, musikalischen und mythologischen Perspektiven her zu nähern versucht. Die musikalische Reise beginnt im antiken Rom beim lustvollen Fest des Faunes Lupercus, führt vorbei an bretonischen Tänzen und altenglischen Wiegenliedern und durchstreift die Mythen zahlreicher Kulturen, um verschiedenste Blickwinkel auf den Garten Eden zu gewähren -einen Ort, der in den unterschiedlichsten Kulturen zu finden zu sein scheint.

Mit keltischen Harfen, irischen und arabischen Lauten, schwedischer Schlüsselfiedel, Drehleier, Dudelsack, Flöte, Perkussion und mit zum Teil mehrstimmigen Gesangssätzen lassen Faun die alten Texte lebendig werden. Es erklingen norwegische Runengedichte, Ovids lateinische Fasti und Zaubersprüche aus dem mittelalterlichen Finnland. Gedichte von Oskar Wilde werden ebenso vertont wie eigene deutschsprachige Texte. Faun gewähren auf -Eden- in den intensivsten Farben Einblick in eine zauberhafte Anderswelt.

Ein musikalischer Schwerpunkt liegt auf der keltischen und skandinavischen Folklore. Nordic und Celtic Folk treffen auf elektronische Klanglandschaften. Harfe, Laute und Dudelsack lassen das Mittelalter erklingen, ohne jemals in brachialen Stereotypen oder Klischees zu versinken.

Quelle: Amazon

 Meine Meinung:
Ein wirklich sehr schönes Album ist Faun da gelungen.
Musik zum Träumen und Zuhören, aber auch Gute-Laune-Stücke. Und die Stimme von Oliver S. Tyr, die einfach perfekt zu dieser Musik passt. 

Ein besonderes Lob gebührt der Band für das ausführliche und künstlerisch einfach wunderschöne Booklet. 

Also: Das Warten hat sich gelohnt!

Rezension: "Das rote Licht des Mondes" von Silvia Kaffke

 
Zum Inhalt:
Ruhrort, 1854: Ein neues Zeitalter ist angebrochen. Lina Kaufmeister, Tochter eines angesehenen Spediteurs und Reeders, blüht in den Jahren des Umbruchs auf. Sie ist eine begnadete Schneiderin und träumt davon, sich selbständig zu machen. Ihr Bruder Georg, nach dem Tod des Vaters Linas Vormund, setzt alles daran, dies zu vereiteln. Der Abend, an dem Lina auf die grausam zugerichteten Leichen zweier Mädchen stößt, verändert ihr Leben. Der Anblick lässt sie nicht mehr los: Beiden wurden die Herzen, dem älteren sogar ein Kind aus dem Leib geschnitten. Ein Werk des Teufels? Zusammen mit dem neuen Commissar Robert Borghoff, dessen ungewöhnliche Ermittlungsmethoden mit Misstrauen betrachtet werden, kommt Lina einer Verschwörung auf die Spur. Die Schuldigen sind schwer zu fassen. Und als der Blutmond die Stadt in sein rotes Licht taucht, ist keiner mehr sicher ... 

Meine Meinung....und ich warne schon mal vor Spoilern:
Dieser Roman ist einer der besten historischen Krimis, die ich bisher gelesen habe. Silvia Kaffke hat sehr viel Zeit für ihre Recherchen verwendet und das merkt man. Die Handlung liegt über 150 Jahre zurück und trotzdem ist sie sehr lebendig. Man sieht die Straßen Ruhrorts direkt vor sich und kann sich wunderbar vorstellen, wie es damals gewesen sein muss. Keine Elektrizität, kein fließendes Wasser in den Häusern. Und Anstand und Moral hatten einen hohen Stellenwert, zumindest nach außen hin. 
Lina Kaufmeister ist eine junge, mutige Frau, die sich nicht in die von der Gesellschaft vorgegebene Rolle der Frau fügen will und auf eigenen Beinen stehen möchte. Jahrelang hat sie als "Hausangestellte" im Elternhaus, das nun ihrem Bruder gehört, gelebt und gearbeitet, das Hauspersonal beaufsichtigt und alles organisiert. Und ihren kranken Vater gepflegt. Aufgrund einer körperlichen Einschränkung - eine steife Hüfte - gab es nie jemanden, der sie heiraten wollte und Lina selbst hat die Hoffnung auf eine Ehe aufgegeben. 
Daher bittet sie ihren Vater um die schriftliche Erlaubnis, nach seinem Tode eine eigene kleine Wohnung beziehen zu dürfen.
Aber als es soweit ist, verweigert ihr tyrannischer Bruder ihr diese Freiheit. Und Lina bereut es zunächst bitter, als  sie sich während seines Urlaub heimlich aus dem Haus schleicht und bei der Witwe Dahlmann ein Zimmer mietet. 
Die Szene, als Georg seine Schwester mit Gewalt zurückholen will und sie sogar misshandelt, hat mich richtig wütend gemacht. 
Hier wird einem erst klar, wie gut wir es als Frau heute haben. Lina war nur eine unmündige Hausangestellte bei ihrem Bruder, die keinerlei Rechte, aber jede Menge Pflichten hatte. Und alleinstehend galt man als "alte Jungfer" und allein irgendwohin zu gehen, geschweige denn alleine zu leben, gehörte sich einfach nicht.

Zum einen ist "Das rote Licht des Mondes" also ein historischer Roman und man erfährt viel über das Leben im Ruhrgebiet im 19. Jahrhundert, auch über die industrielle Geschichte und Entwicklung. Franz Haniel ist ein Stichwort. Und es ist der Kampf einer mutigen jungen Frau für ihr Recht auf ein eigenständiges Leben. Lina war mir von Anfang an sympathisch. :-) Und auch das junge Hausmädchen Finchen hat mir sehr gut gefallen.

Außerdem gibt es eine spannende Krimi-Story um eine geheimnisvolle Verbindung mächtiger Geschäftsleute in Ruhrort, die auch vor grausigen Morden und Kindesentführungen nicht zurückschrecken, um ihr Ziel zu erreichen.

Und "ganz nebenbei" gibt es auch noch eine Liebesgeschichte und ein Happy End für Lina, die die Hoffnung auf eine glückliche Beziehung schon aufgegeben hatte. 
Und das freut mich besonders. :-)