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Montag, 9. Februar 2015

Film "Devil's Knot" - West Memphis Three

Inhalt:
Drei kleine Kinder werden 1993 in West Memphis, Arkansas, bestialisch ermordet. Die achtjährigen Freunde Stevie, Michael und Chris waren zum Spielen im Wald. Tage später wurden die toten Jungen nackt und gefesselt in einem Wassergraben gefunden. Dies löst einen kontrovers diskutierten Prozess mit drei angeklagten Teenagern aus, die die Kinder als Teil eines teuflischen Rituals getötet haben sollen. Die verhafteten Jugendlichen bestreiten die Tat und Privatdetektiv Ron beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

Diesen Film haben wir am Samstag auf DVD gesehen. Es stand zwar auf dem Cover, dass "Devil's Knot" auf einer wahren Begebenheit beruht, aber dass es sich um einen der wichtigsten und interessantesten Fälle der jüngsten US-Geschichte handelt, wusste ich nicht. Die unter dem Namen "West Memphis Three" bekannt gewordenen Jugendlichen wurden als Mörder der drei Jungs verurteilt, ohne dass wirkliche Beweise vorlagen. Zeugen haben gehört, wie die drei verurteilten sich über die Morde unterhalten haben. Dem angeblichen Anführer der drei, Damien Echols, warf man vor, einem Satanskult anzugehören und die Kinder dem Teufel geopfert zu haben. Denn wer sich nur schwarz kleidet, lange Haare hat und Heavy Metal hört, muss ja ein Mörder sein. Besonders in einer Kleinstadt in den Südstaaten.
Zitat Spiegel Online: "Für viele war der Prozess auch ein Symbol, ein besonders drastisches Beispiel für Herabwürdigung und Ausgrenzung, die Jugendliche, die anders sein wollen als der Mainstream, in Teilen der USA erfahren."
Obwohl einer der Angeklagten, Jessie Misskelley, geistig zurück geblieben war, sein Geständnis widersprüchlich war und später zurückgezogen wurde, wurde anscheinend in keine andere Richtung ermittelt. Zumal Misskelley ohne einen Anwalt und sogar ohne familiären Beistand verhört wurde. Selbst DNA-Spuren, die am Tatort gefunden wurden und die auf einen anderen Täter hinwiesen, wurden nicht weiter verfolgt. Dabei wiesen diese Spuren sogar auf den Stiefvater eines der ermordeten Kinder hin.
Der Fall fand in der Öffentlichkeit großes Interesse und die drei vermeintlich Beschuldigten erhielten sogar Unterstützung von vielen Prominenten wie Johnny Depp, Winona Ryder, den Dixie Chicks, Peter Jackson u. a.
2011 gab es dann eine entscheidende Wendung. Die drei Verurteilten Damien Echols, Jason Baldwin und Jessie Misskelley bekannten sich des Verbrechens offiziell für schuldig, nur um in der anschließenden Anhörung ihre Unschuld wieder zu bekräftigen. In den USA nennt sich dieses merkwürdige Verfahren "Alford-Schuldeingeständnis". Der Richter verurteilte die drei daraufhin zu 18 Jahren und 78 Tagen Haft. Dies war genau die Zeit, die sie bereits im Gefängnis verbracht hatten und somit kamen sie nun frei. Der Fall ist aber bis heute nicht abschließend geklärt.
Würde der Fall allerdings heute neu aufgerollt und die drei dieses Mal für unschuldig befunden werden, könnte das den Staat teuer zu stehen kommen und es würden wahrscheinlich Millionenklagen wegen Entschädigung auf ihn zukommen. Verständlicherweise, denn immerhin wurden ihnen 18 Jahre ihres Lebens gestohlen, wenn sie tatsächlich unschuldig sind...

Quelle: Spiegel Online und Wikipedia

Ein sehr interessanter Fall und im Film "Devil's Knot" mit Colin Firth und Reese Witherspoon spannend und sehenswert umgesetzt.
Auch die drei Dokumentarfilme "Paradise Lost - Das verlorene Paradies" befassen sich mit den West Memphis Three. Vielleicht schaue ich mir die auch mal irgendwann an.






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